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UN-Chef warnt vor Teufelskreis: Waffenhandel befeuert haitianische Banden

UNODC-Exekutivdirektor ruft zum Handeln auf

Der Leiter des Drogen- und Kriminalitätsbüros der Vereinten Nationen, Ghada Waly, warnte eindringlich vor dem „Teufelskreis“ des Waffenhandels, der haitianische Banden stärkt und die Gewalt in der gesamten Karibikregion verschärft. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates betonte Waly die Dringlichkeit, entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um illegale Ströme zu verhindern. Sie betonte den Zusammenhang zwischen Waffenhandel und Bandenaktivitäten und erklärte, dass diese sich gegenseitig befruchteten.

USA als Hauptquelle illegaler Schusswaffen

Laut einem aktuellen Bericht des UNODC stammt ein Großteil der in Haiti beschlagnahmten illegalen Schusswaffen aus den Vereinigten Staaten, wobei Staaten wie Florida, Arizona, Georgia, Texas und Kalifornien einen nennenswerten Beitrag leisten. Der Bericht identifizierte Taurus, Glock, Beretta und Smith & Wesson als die am häufigsten am Handel beteiligten Handfeuerwaffenhersteller. Interessanterweise sind die letzten drei Angeklagte in einem bedeutenden Rechtsstreit, in dem es darum geht, Waffenhersteller für ihre Rolle im Schusswaffenhandel außerhalb der Vereinigten Staaten zur Rechenschaft zu ziehen.

Zusammenarbeit mit Schmugglern und Banden

Der Bericht enthüllte auch die Wahrscheinlichkeit, dass Menschenhändler mit sanktionierten Haitianern zusammenarbeiten, um Waffen für Banden zu schmuggeln. Insbesondere wurden die Gruppen 400 Mawozo und 5 Segond als Makler identifiziert, die die Verteilung von Schusswaffen nutzten, um ihre Macht zu festigen. Um Grenzbeschränkungen zu umgehen, nutzen Schmuggler abgelegenere Routen und geheime Landebahnen, seit die Dominikanische Republik ihre Grenze zu Haiti geschlossen hat. Obwohl die US-Verbindung bei dem Treffen nicht ausdrücklich erwähnt wurde, bleibt sie ein wichtiger Aspekt des Problems.

Diskussion und Bedenken

Diese Sitzung des Sicherheitsrats fand nur einen Tag vor einer kenianischen Anhörung statt, bei der über die Rechtmäßigkeit der von Kenia vorgeschlagenen Führung einer von den Vereinten Nationen ratifizierten Truppe entschieden werden sollte, die die haitianische Polizei bei ihrem Kampf gegen Banden unterstützen soll. Der Einsatzantrag wurde von Haiti im Oktober 2022 gestellt, ein Termin steht jedoch noch nicht fest. Länder zögerten, Truppen bereitzustellen, da frühere UN-Missionen eine Cholera-Epidemie hinter sich ließen und mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs durch Friedenstruppen konfrontiert waren. Dennoch bot das Treffen Gelegenheit für einen konstruktiven Dialog und den dringenden Bedarf an Unterstützung, wie Tirana Hassan, die Geschäftsführerin von Human Rights Watch, zum Ausdruck brachte. Die Organisation interviewte Haitianer, die sowohl ihr Zögern als auch ihren dringenden Bedarf an Hilfe zum Ausdruck brachten. Hassan betonte, dass etwa 300.000 Menschen intern vertrieben wurden und viele aufgrund von Brandanschlägen ihr Zuhause verloren hätten. Sie forderte die Nachbarstaaten auf, die Abschiebung Hunderttausender Migranten nach Haiti einzustellen. Jose de la Gasca, der UN-Botschafter aus Ecuador, äußerte sich zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit Friedenstruppen während der UN-Mission in Haiti 2004–2017. Er betonte die Bedeutung von Gerechtigkeit und Wiedergutmachung bei der Bewältigung dieser Ansprüche, insbesondere angesichts des Kampfes Ecuadors gegen bewaffnete Banden. Insgesamt beleuchtete die Sitzung des Sicherheitsrats die drängenden Probleme im Zusammenhang mit Waffenhandel, Bandengewalt und der dringenden Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit bei der Unterstützung Haitis.


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