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Ungarns Zentralbank kritisiert Vorschlag zur Ersetzung der Interbankzinsen und senkt Zinserwartungen

Wirtschaftliche Herausforderungen und Reaktion

Ungarn erlebte im vergangenen Jahr einen erheblichen Inflationsanstieg, der mit 25 % den höchsten Wert in der Europäischen Union erreichte und eine Rezession auslöste. Obwohl mit einer Wiederaufnahme des Wachstums im Jahr 2024 gerechnet wird, deutet eine aktuelle Reuters-Umfrage darauf hin, dass die Wirtschaft möglicherweise hinter der Prognose der Regierung von 3,6 % zurückbleibt. Als Reaktion auf diese Herausforderungen schlug die Regierung vor, die Renditen von Staatsanleihen als Referenzzinssatz für Unternehmenskredite anzuwenden, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Sorgen der Zentralbank

Die Pressestelle der Zentralbank gab keine direkte Antwort auf Anfragen zu den Auswirkungen der Reaktion des Marktes auf den Plan der Regierung auf die Wahrscheinlichkeit einer Senkung des Leitzinses der Bank um 100 Basispunkte am kommenden Dienstag. Die Kritik der Zentralbank deutet jedoch auf Bedenken hin, dass die Ersetzung des Budapest Interbank Offered Rate (BUBOR) durch die Renditen von Staatsanleihen die politischen Optionen der Zentralbank übermäßig einschränken würde.

Reaktion der Regierung

Die Regierung reagierte dagegen mit dem Vorwurf, dass die Zentralbank die eigentliche Ursache des Problems falsch angegangen sei. Der Spread zwischen BUBOR- und Treasury-Bill-Renditen hat sich auf etwa 250 Basispunkte ausgeweitet. Der Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums, Mate Loga, erklärte, dass die laufenden Gespräche mit lokalen Banken über den Regierungsvorschlag wahrscheinlich zu einer erheblichen Senkung der Zinssätze für neue Verträge führen würden, was möglicherweise das Wirtschaftswachstum fördern würde.

Marktauswirkungen und Ausblick

Die Forint-Währung verzeichnete einen Zuwachs von 0,5 % und erholte sich nach dem Vorschlag der Regierung von ihrem Dreimonatstief. Diese Erholung wurde auch durch die Erwartung beeinflusst, dass die Zentralbank in der kommenden Woche das Tempo der Zinssenkungen beschleunigen wird. Die Regierung von Premierminister Orban, die in diesem Jahr vor Europa- und Kommunalwahlen steht, hat die Zentralbank aufgefordert, mehr zu tun, um die Wirtschaft des Landes zu unterstützen. Die Zentralbank hat die Zinsen seit Mai bereits um insgesamt 725 Basispunkte gesenkt.


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