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Händler wetten angesichts steigender Inflationsaussichten auf eine Zinssenkung der EZB im April

Händler optimistisch hinsichtlich der Inflationsaussichten

Händler sind zunehmend zuversichtlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen ab April senken wird, was eine positive Veränderung in der Wahrnehmung der Inflationsaussichten durch die politischen Entscheidungsträger widerspiegelt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte in einer Pressekonferenz, dass es verfrüht sei, über Zinssenkungen zu diskutieren, nachdem der Leitzins auf dem Rekordniveau von 4 % gehalten wurde. Insbesondere entfernte die Zentralbank die Erwähnung eines erhöhten inländischen Preisdrucks aufgrund des starken Anstiegs der Lohnstückkosten. Dieser Schritt wird als Zeichen dafür gewertet, dass die EZB davon ausgeht, dass sich das Lohnwachstum, das größte Risiko für die Inflation, verlangsamt.

Marktreaktion und Wetten auf Zinssenkungen

Infolgedessen haben die Händler ihre Wetten auf eine Zinssenkung deutlich erhöht. Die Renditen zweijähriger Anleihen, die empfindlich auf Zinssätze reagieren, verzeichneten einen starken Rückgang. Vor der Sitzung lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im April bei etwa 60 %. Mittlerweile ist sie jedoch auf über 80 % gestiegen. Darüber hinaus sind die erwarteten Gesamtzinssenkungen für das Jahr von rund 130 Basispunkten auf 140 Basispunkte gestiegen. Marktteilnehmer haben diese Entwicklungen als Hinweis darauf interpretiert, dass die April-Sitzung von Bedeutung ist.

Piet Christiansen, Chefanalyst der Danske Bank, erklärte, die wichtigste Botschaft für die Märkte sei, dass die April-Sitzung live sei und dass mit einer Leitzinssenkung zu rechnen sei, wenn Lohnwachstum und Inflationszahlen mit den Erwartungen übereinstimmen. Die Rallye bei Anleihen spiegelt das Fehlen jeglicher Gegenwehr seitens der EZB gegen Marktzinswetten wider. Die Renditen zweijähriger deutscher und italienischer Anleihen verzeichneten den stärksten Rückgang seit fast zwei Wochen, während der Euro gegenüber dem Dollar um etwa 0,5 % fiel.

Vorsichtiger Anlegerausblick

Obwohl Zinssenkungserwartungen die Anleihenmärkte gestärkt haben, haben einige Anleger gewarnt, dass der Spielraum für weitere Renditerückgänge möglicherweise begrenzt sei. Florian Ielpo, Leiter des Makro- und Multi-Asset-Portfoliomanagers bei Lombard Odier Investment Management, erwähnte, dass sein Unternehmen eine Untergewichtung in Anleihen und eine Übergewichtung in Aktien beibehält. Ielpo ist davon überzeugt, dass Aktien die potenzielle Gewinnunterstützung durch niedrigere Zinssätze nicht vollständig eingepreist haben.

Lagarde betonte, dass die Entscheidungen der EZB von Daten abhängen würden und wiederholte ihre früheren Kommentare, die auf eine mögliche Zinssenkung im Sommer hinwiesen. Die Verfügbarkeit ausreichender Lohndaten im Spätfrühling ist von entscheidender Bedeutung, und Chefökonom Philip Lane möchte unbedingt die April-Daten prüfen, bevor er über Lockerungsmaßnahmen nachdenkt. ABN AMRO und Danske Bank prognostizieren auf Grundlage ihrer Analyse weiterhin eine Zinssenkung im Juni, während andere Marktteilnehmer, wie Dario Perkins von TS Lombard, eine schnellere Deflation in der Eurozone als in den USA erwarten.

Hinweis: Diese Geschichte vom 25. Januar wurde um das fehlende Wort „Central“ in Absatz 1 ergänzt


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