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Nachhaltige Fonds stehen im Jahr 2023 aufgrund von Greenwashing-Bedenken und politischer Gegenreaktion vor einer Abschwächung

Eine günstigere Perspektive für nachhaltige Strategien

Iain Snedden, leitender Investmentspezialist bei Aegon Asset Management, glaubt, dass das Marktumfeld für nachhaltige Strategien günstiger wird. Zu den Faktoren, die zu diesem Ausblick beitragen, gehören sinkende Inflationsraten, sinkende Zinssätze und unterbewertete Wachstumsaktien. Da das Gesamtvermögen „verantwortungsbewusster“ Fonds im November 2023 2,56 Billionen US-Dollar erreichte, gegenüber 2,35 Billionen US-Dollar Ende 2022, ziehen verantwortungsbewusste Fonds im Vergleich zu anderen Fondskategorien weiterhin Netto-Neueinlagen an.

Daten von LSEG Lipper zeigen, dass das globale Fondsvermögen (ohne verantwortungsbewusste Fonds) bis zum 30. November 52,6 Billionen US-Dollar erreichte, nachdem im Laufe des Jahres Nettozuflüsse von 1,1 Billionen US-Dollar verzeichnet wurden. Bei der Gewinnung von Netto-Neueinlagen im Verhältnis zum Gesamtvermögenswachstum gelang es verantwortungsvollen Fonds immer noch, andere Fonds zu übertreffen.

Ein Grund für die Outperformance nachhaltiger Fonds ist ihre untergewichtete Position in den Energie- und Versorgungssektoren, die in der zweiten Jahreshälfte aufgrund sinkender Ölpreise eine Underperformance verzeichneten. Ein Paradebeispiel ist beispielsweise der 16,5 Milliarden US-Dollar schwere Vanguard FTSE Social Index Fund, der große Technologieunternehmen wie Apple, Microsoft und Amazon hält.

Herausforderungen und Widerstandsfähigkeit in der nachhaltigen Fondslandschaft

Während Europa weiterhin die dominierende Region für nachhaltige Vermögenswerte ist und bescheidene Zuflüsse verzeichnet, verzeichneten nachhaltige US-Fonds bis November Abflüsse in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar. Laut Morningstar war dieser Abfluss größtenteils auf die Entscheidung von BlackRock zurückzuführen, einen ESG-Fonds aus einem Zielportfolio von Fonds zu entfernen, denen Finanzberater folgten.

Allerdings haben rein nachhaltige Fonds, insbesondere solche, die sich auf Unternehmen im Bereich sauberer Energie konzentrieren, aufgrund steigender Zinsen und Inflation ein schwieriges Jahr hinter sich. Beispielsweise ist der Invesco Solar Energy ETF im Jahr 2023 um 27 % gesunken. Trotz dieses Rückschlags bleibt Sam Whitehead, EMEA ETF-Leiter für ESG-Produktmanagement bei Invesco, hinsichtlich der Zukunft sauberer Energie optimistisch. Als Gründe für die positiven Aussichten nannte er Faktoren wie die grundsätzliche Nachfrage nach Solarenergie, ihre Kostenwettbewerbsfähigkeit und eine unterstützende Regierungspolitik.

Die Gegenreaktion überstehen

Cal Smith, ein Anwalt bei King & Spalding, der Vorstände großer Unternehmen berät, geht davon aus, dass die Angriffe der Republikaner auf ESG-Praktiken anhalten werden. Dennoch ist er davon überzeugt, dass viele große Unternehmen, die bereits in die Vielfalt der Belegschaft und Umweltinitiativen investiert haben, ihre Praktiken nicht ändern werden. Allerdings weist er auch darauf hin, dass Unternehmen möglicherweise weniger lautstark über ESG-Themen sprechen, um nicht in politische Kontroversen verwickelt zu werden.

Trotz der jüngsten Rückgänge bei der Unterstützung ESG-bezogener Aktionärsbeschlüsse durch Vermögensverwalter wie BlackRock und Vanguard lag die Gesamtunterstützungsrate für diese Beschlüsse im Jahr 2023 immer noch bei 22 % der abgegebenen Stimmen, wie das Sustainable Investments Institute berichtet.< /p>


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