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Schlupflöcher im COP28-Klimaabkommen ermöglichen die weitere Nutzung fossiler Brennstoffe

Delegationen und Umweltgruppen haben Bedenken hinsichtlich großer Lücken im kürzlich entworfenen Klimapakt geäußert. Diese Bestimmungen ermöglichen möglicherweise die kontinuierliche Produktion und den kontinuierlichen Verbrauch von Öl, Gas und Kohle. Ein besonderer Streitpunkt ist die Aufnahme eines Satzes, der den beschleunigten Einsatz der Technologie zur Kohlenstoffabscheidung fordert. Während die Kohlenstoffabscheidung wie eine Lösung zur Reduzierung von Emissionen erscheinen mag, argumentieren Umweltgruppen, dass es sich dabei um eine falsche Flagge handeln könnte, die fortlaufende Bohrungen ermöglicht, ohne das zugrunde liegende Problem der Nutzung fossiler Brennstoffe anzugehen.

Kontroverse um Technologie zur Kohlenstoffabscheidung

Die vorgeschlagene Beschleunigung der Kohlenstoffabscheidungstechnologie wirft Fragen zu ihren langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt auf. Bei der Kohlenstoffabscheidung werden Emissionen an der Quelle erfasst und unter der Erde gespeichert. Während Befürworter behaupten, dass diese Technologie eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen gewährleistet, argumentieren Kritiker, dass sie lediglich den Verbrauch fossiler Brennstoffe fortsetzt, ohne die Klimakrise angemessen anzugehen. Anne Rasmussen, die Verhandlungsführerin der Allianz kleiner Inselstaaten, äußert ihre Besorgnis darüber, dass die Unterstützung dieser Technologien umfassendere Nachhaltigkeitsbemühungen untergraben könnte.

Der Vorstoß für kohlenstoffarmen Wasserstoff

Neben der CO2-Abscheidung fördert der Klimapakt auch die zügige Entwicklung von kohlenstoffarmem Wasserstoff als alternative Energiequelle. Aufgrund der unerschwinglich hohen Kosten ist die derzeitige Produktion von kohlenstoffarmem Wasserstoff jedoch nach wie vor minimal. Diese Technologie basiert auf sauberen Energiequellen wie Sonne und Wind, um Wasser zu elektrolysieren. Die Deckung der Nachfrage nach kohlenstoffarmem Wasserstoff stellt eine große Herausforderung dar, die angegangen werden muss, um nachhaltige Energiesysteme zu schaffen.

Übergangskraftstoffe entschlüsseln

Der Klimapakt erkennt an, dass Übergangsbrennstoffe die Energiewende erleichtern und die Energiesicherheit gewährleisten können. Allerdings löst dieser Begriff unter Umweltschützern Debatten aus. Der US-Sonderbeauftragte für Klima, John Kerry, definiert Übergangskraftstoffe als Erdgas, das unter Einbeziehung von Treibhausgasemissionen während der Produktion hergestellt wird. Kerry betont, dass alle COP28-Bestimmungen mit dem globalen Ziel übereinstimmen müssen, den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Umweltschützer befürchten, dass die Unklarheit in Bezug auf Übergangsbrennstoffe dazu führen könnte, dass weiterhin in die Öl- und Gasförderung investiert wird.

Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen

Beobachter haben Bedenken hinsichtlich einer Klausel geäußert, die einen Übergang von fossilen Brennstoffen „in den Energiesystemen“ und nicht in der gesamten Wirtschaft fordert. Kritiker argumentieren, dass diese Formulierung impliziere, dass Branchen wie die Kunststoff- und Petrochemieproduktion, die stark auf fossile Brennstoffe angewiesen seien, ihre Aktivitäten fortsetzen könnten. Diese Entscheidung sendet das falsche Signal, denn sie deutet darauf hin, dass diese Industrien möglicherweise dauerhaft zur Umweltverschmutzung und zur globalen Erwärmung beitragen. Bei den Verhandlungen über einen separaten Vertrag zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung gibt es ähnliche Meinungsverschiedenheiten.

Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide erkennt an, dass das Abkommen nur begrenzte Zuschüsse für wichtige fossile Brennstoffe vorsieht, und weist darauf hin, dass diese möglicherweise in „Sektoren, die schwer zu reduzieren sind“ eine Rolle spielen könnten. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, die Notwendigkeit zu erkennen, nachhaltigen Lösungen und dem eventuellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in allen Sektoren Vorrang einzuräumen, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen.


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