Boost durch IEA- und OPEC-Berichte
Ein deutlicher Impuls für den Rohölmarkt kam von der Internationalen Energieagentur (IEA), die in ihrem Monatsbericht ihre Prognose für den weltweiten Ölverbrauch anhob. Die Agentur prognostizierte einen Anstieg um 1,1 Millionen Barrel pro Tag, was einem Anstieg von 130.000 Barrel pro Tag gegenüber ihrer vorherigen Prognose entspricht. Diese Aufwärtskorrektur war auf einen verbesserten Ausblick für die Vereinigten Staaten und niedrigere Ölpreise zurückzuführen.
Darüber hinaus war auch der Monatsbericht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) konstruktiv. Das produzierende Kartell ging davon aus, dass der Rohölmarkt im vierten Quartal dieses Jahres und im Jahr 2024 angespannter sein wird, da es bei anhaltenden angekündigten Förderkürzungen zu einem Angebotsengpass kommen könnte.
Zinsentscheidung der Zentralbank
Der Markt reagierte am Mittwoch positiv, nachdem die US-Notenbank bei ihrer letzten geldpolitischen Sitzung des Jahres beschlossen hatte, die Zinssätze unverändert zu lassen. Die Federal Reserve hat mögliche Zinssenkungen im Jahr 2024 angekündigt. Diese Nachricht ist besonders wichtig für die USA, den weltweit größten Rohölverbraucher, da niedrigere Zinssätze das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage ankurbeln können, indem sie die Kreditkosten für Verbraucher senken.
Ölvorräte und schwächerer Dollar
Daten der Energy Information Administration zeigen, dass die US-Ölvorräte in der Woche bis zum 8. Dezember um 4,3 Millionen Barrel gesunken sind und damit den erwarteten Rückgang von 650.000 Barrel übertroffen haben. Dieser Rückgang der Lagerbestände unterstützte den Anstieg der Rohölpreise zusätzlich.
Darüber hinaus schwächte sich der US-Dollar aufgrund der gemäßigteren Haltung der Federal Reserve ab und erreichte ein neues Viermonatstief. Ein schwächerer Dollar macht Öl, das in der US-Währung denominiert ist, für ausländische Käufer erschwinglicher und trägt so zur Aufwärtsdynamik der Rohölpreise bei.
Bedenken hinsichtlich einer Versorgungsunterbrechung
Die jüngsten Sorgen über Versorgungsstörungen im Nahen Osten haben ebenfalls zum Anstieg der Rohölpreise beigetragen. Ein Angriff auf einen Tanker im Roten Meer durch von Jemen unterstützte Houthi-Truppen hat Befürchtungen über die Ausweitung eines größeren Konflikts in der Region geweckt. Während diese Vorfälle ein potenzielles Risiko für die Ölversorgung darstellen, bleiben die Auswirkungen auf die Ölversorgung im Nahen Osten bisher begrenzt.