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Die kubanischen Treibstoffpreise sinken, während der Peso abstürzt, was zu einer paradoxen Situation führt

Peso-Abwertung und Kaufkraft

Im vergangenen Jahr ist der Wert des kubanischen Peso auf dem Schwarzmarkt von 170 Pesos auf 270 Pesos gegenüber dem Dollar gesunken, was denjenigen, die über Dollars verfügen und sich Waren leisten können, die immer noch in Pesos angegeben sind, wie z. B. Treibstoff, großen Nutzen bringt. Für Kubaner, die ausschließlich auf Pesos angewiesen sind, kostet das Auffüllen eines typischen Benzintanks jedoch mehr als die Hälfte des monatlichen Mindestlohns von 2.100 Pesos.

Der Verfall des Peso verstärkte sich, nachdem die kubanische Regierung im Jahr 2021 eine Währungsreform durchführte, mit der das komplexe Doppelwährungssystem abgeschafft wurde. Infolgedessen entstand eine neue Schwarzmarktbörse, die zu einem Preisanstieg auf der ganzen Insel beitrug. Diese Situation stellt ein Paradox dar, da Kuba seit langem Treibstoff subventioniert und niedrige Löhne für Staatsangestellte durch kostenlose Gesundheitsversorgung, Bildung und preisgünstige Versorgungsleistungen ausgleicht. Allerdings haben auch diese Dienstleistungen unter der Wirtschaftskrise gelitten, die Kuba auf das anhaltende US-Handelsembargo aus der Zeit des Kalten Krieges zurückführt.

Kubanischer Ölbedarf und globale Perspektive

Kuba ist stark auf importiertes Rohöl angewiesen, hauptsächlich aus Mexiko und Venezuela. Trotz der reduzierten Preise ist kubanisches Benzin im Vergleich zu Ländern wie Iran, Libyen und Venezuela, die über beträchtliche Ölreserven verfügen, immer noch teurer.

Yadira Carricarte, eine in Italien lebende Kubanerin, die kürzlich ihre Familie in Havanna besuchte, war erstaunt über die niedrigen Treibstoffpreise, als sie ihren Kompaktmietwagen auftankte. „Mit drei Euro kann ich volltanken“, staunte sie. Der Analyst Bert Hoffmann, Lateinamerika-Experte am German Institute of Global and Area Studies, betont die Notwendigkeit, den Peso an den Dollar anzugleichen, um der wachsenden Ungleichheit entgegenzuwirken. Der aktuelle Trend deutet jedoch darauf hin, dass das Gegenteil geschieht.


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